Bis vor wenigen Jahren war der Begriff Geschäftsreise eindeutig definiert. Heutzutage bestehen zwischen Geschäftsreisen und reinen Privat- bzw. Freizeitreisen fast keine Unterschiede mehr. Die Konturen der „klassischen“ Geschäftsreise verschwimmen zunehmend. Obwohl eine Geschäftsreise immer noch von oben angeordnet wird, sollte man bedenken, dass die von reisenden Mitarbeitern und von Touristen geforderten Serviceleistungen derzeit mehr oder weniger dieselben sind. Tatsächlich verschmelzen diese beiden Standards zu dem neuen Konzept Bleisure-Travel. Der Begriff bildet sich aus den englischen Wörtern „business“ und „leisure“, übersetzt „Geschäft“ und „Freizeit“. Hat sich dadurch das Leben von häufig reisenden Mitarbeitern verändert? Und welche Trends sollten die Verantwortlichen der Geschäftsreiseplanung nicht verpassen?
Das Konzept des Business-Travel-Managements verändert sich
Vor allen Dingen wurde oft eine andere Buchungsmethode benutzt. Bis vor Kurzem dominierten Reisebüros das Business-Travel-Management. Heutzutage geht der Trend dazu über – zumindest bei kleinen und mittleren Unternehmen –, Geschäftsreisen selbst zu buchen und zu verwalten. Dafür werden oft CMS-Unternehmenssoftwares eingesetzt. Häufig sind es die Mitarbeiter, die von ihren Mobilgeräten aus, Flüge, Hotels und eventuelle Abendessen mit Kunden buchen. Eine Geschäftsreise gleicht daher bereits von Beginn an immer mehr einer normalen Privatreise.
Vorteile des „smarten“ Reisens
Gerade das Mobilgerät, das der Mitarbeiter zum Buchen seines Hotels nutzt, wird zum Schlüssel beim Übergang von der alten zur neuen Welt des Business-Travel-Managements. Durch das fundamentale Dreigespann aus Smartphone, Tablet und kostenlosem Wi-Fi – letzteres steht in Hotels, Restaurants und Zügen zur Verfügung –, ist eine andauernde Verbindung immer möglich. Dieser Umstand räumt auch mit der antiken Vorstellung auf, dass Mitarbeiter auf einer Geschäftsreise nicht mehr verfügbar sind.
Besserer Anschluss, größere Flexibilität
Unter Umständen beeinträchtigt das ständige „Verbundensein“ die Arbeitsbedingungen des reisenden Mitarbeiters auch. Er könnte durch die andauernde Netzpräsenz, die sogar im Flugzeug vorhanden ist – wenn auch nur zu einem hohen Preis –, eine Art Verfolgungswahn entwickeln. Tatsächlich ermöglicht jedoch diese ständige Präsenz eine größere Flexibilität bei den Geschäftsreisen, wodurch die Mitarbeiter erst genügend Zeit zum Relaxen und für Vergnügungen finden. Die stetige Netzpräsenz erschafft neue Möglichkeiten. Man kann sowohl manchmal das Büro als auch den Konferenzraum im Hotel verlassen und sich z. B. einer Sightseeing-Tour widmen.
Die andere Seite der Geschäftsreise – die Incentive-Geschäftsreise
Die Tendenz, Geschäftsreisen und Freizeitreisen zu verbinden, nimmt immer mehr zu. Hierbei verzahnen sich Geschäftliches, Vergnügen, Erholung und Entspannung. Darüber hinaus setzt sich in Italien ein weiterer Trend immer mehr durch, die Incentive-Reisen. Diese Reisen dienen dazu, dass sich die Angestellten, Mitarbeiter und auch die Kunden mehr mit dem Unternehmen verbunden fühlen, wodurch die Produktion verbessert und gesteigert wird. Der Erfolg von Incentive-Geschäftsreisen entspringt angeborenen psychologischen Verhaltensmustern. Zum Beispiel dem Wunsch, Karriere zu machen und zu Kollegen und Vorgesetzten ein gutes Verhältnis aufzubauen. Zusätzlich wird das Begehren gestärkt, sich für ein Unternehmen zu engagieren, das sich für seine eigenen Mitarbeiter einsetzt. Daher kann das Business-Travel-Management nicht mehr darauf verzichten, auch die Freizeitkomponente einzubeziehen.